Ort:

A.EG_12, A.02_01, Tiefgarage Neubau

 

Vernissage:

Sa | 26.07.2025 | 14:00 Uhr

 

Öffnungszeiten: 

So – Fr | 14:00 – 20:00 Uhr, 
Sa | 02.08. und So | 03.08., 11:00 – 20:00 Uhr

 

innenarchitektur.adbk-muenchen.de

INNEN:RAUM — EIN NEUES BILD DER INNENARCHITEKTUR 

Arbeiten der Klassen Julia Czirnich, Katja Knaus sowie Jan und Lena Meier-Unger

 

Die Innenarchitektur steht vor der Herausforderung, sich als relevante Disziplin neben der Architektur zu behaupten. Oft wird sie lediglich als wirtschaftlich geprägte Corporate Ausbaustrategie verstanden und nicht als eigenständiges, künstlerisches Metier wahrgenommen. Angesichts klimatischer Veränderungen und zunehmender Ressourcenknappheit findet aktuell bereits ein Umdenken in Bezug auf bestehende bauliche Strukturen statt. Der lange Zeit übliche Praxis aus Abriss und Neubau wird zunehmend hinterfragt, während alternative Strategien zur Weiternutzung und Umnutzung an Bedeutung gewinnen. Hier liegt das Potenzial der Innenarchitektur: Sie kann präzise auf Raum und sich wandelnde Nutzungen reagieren. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen verlieren zahlreiche klassische Gebäudetypen an Relevanz und stehen zunehmend leer. Insbesondere die Innenarchitektur kann bestehende Räume leicht flexibel adaptieren und neu interpretieren. Diese Beweglichkeit kann sie zur Hauptakteurin des aktuellen architektonischen Wandels machen und unser soziales Mit- oder Ohneeinander maßgeblich beeinflussen.

 

Nach Wegen zu suchen, wie bestehende räumlichen Strukturen oder Materialien auch weiterhin genutzt werden können, auch wenn sie ihre ursprüngliche Funktion verloren haben, ist zentrale Fragestellung zahlreicher Arbeiten, die der Studiengang Innenarchitektur im Rahmen der Jahresausstellung der ADBK 2025 zeigt. Vom 27. Juli bis zum 3. August lädt der Studiengang Innenarchitektur zur Ausstellung der Arbeiten aus den zurückliegenden beiden Semestern. In insgesamt drei Räumen der Kunstakademie München können Besucher*innen die detailliert ausgearbeiteten Semesterentwürfe und Abschlussarbeiten der Studierenden erleben. 

 

Der Entwurf des Ausstellungsdesigns aus der Klasse von Julia Czirnich folgt der eingangs skizzierten Haltung des Studiengangs Innenarchitektur und setzt diese konsequent um. Die Farbe Blau verbindet alle drei Ausstellungsräume, variiert und kombiniert mit Akzentfarben, die jeweils individuelle Atmosphären entstehen lassen. Die Verwendung eines Baugerüsts als Ausstellungsträger in den Klassenräumen steht als Sinnbild für eine Disziplin im Umbau, das Temporäre einer Baustelle, laufende Transformationsprozesse, die auf das Nutzen, Weiterentwickeln und Öffnen von Raum setzen. Das Gerüst als temporäre Struktur – wiederverwendbar und kreislauffähig. 

 

 

  • RAUM:BILD (A.EG_ 12)

    Im Erdgeschoss der Akademie erleben die Besucher den Ausstellungsauftakt als Skizze eines Kinosaals. RAUM:BILD zeigt Bewegtbilder, die im Laufe des Studienjahres entstanden sind – Denkmodelle und filmische Übungen zu Transformationsprozessen oder Kommunikation im Stadtraum, die Atmosphärisches und Raumerfahrungen filmisch verdichten. Ein blauer Vorhang fasst den Raum, dessen Mitte von einer überdimensionale Popcornmaschine als Reminiszenz an die Welt des Kinos dominiert wird. Eine Treppe in der Akzentfarbe Gelb und eine Klang- und Lichtinstallation komplettieren die Installation. 

     

    RAUM:WERK (A.02_01)

    Der zentrale Punkt der Ausstellung befindet sich im zweiten Obergeschoss des Altbaus. RAUM:WERK — ein begehbares Raumgerüst, das die Entwürfe von Studierenden aus zwei Semestern zeigt. Der Weg der Besucher durch die Ausstellung führt zu drei hofartigen Räumen die jeweils von einem der drei Lehrstühle in der Innenarchitektur kuratiert werden. Zwischenräume und Blickachsen werden im Sinne einer lebendigen Dramaturgie und Nebeneinanderschau bewusst provoziert. Das Gerüst wird zum Träger der Inhalte.

     

    RAUM:VISION (Tiefgarage Neubau)

    In der Tiefgarage des Neubaus präsentieren Absolvent*innen im Bachelor und Masterstudiengang ihre Abschlussarbeiten. RAUM:VISION steht für Arbeiten im Bereich Innenarchitektur, die Zukunftsperspektiven für die Umgestaltung von Raum zeigen. Auch hier wird ein Baugerüst als verbindendes Gestaltungselement eingesetzt. Die Abschlussarbeiten sind dicht auf einzelnen Gerüstmodulen arrangiert – jeweils mit eigener Modellfläche und Plakat. Ein leuchtender, roter Rahmen markiert den Eingang. Als interaktive Installation zum Thema Kommunikation leuchtet und klingt dieser bei Berührung. Vor dem Eingang lädt eine Spiegelbar auf ein Kaltgetränk ein.