Aktionsprogramm
SAMSTAG 26.07
Bier (Helles/Pils)
Pastis Soda Zitron
16:00
Caro ambient
20:00
MONTAG 28.07
Bloody Mary
16:00
MITTWOCH 30.07
Pop, Korn und Popcorn
15:00
FREITAG 01.08
-lous correlation: so story
live set von Caroline Kretschmer
15:00
Kochaktion mit gerettetem
Gemüse zum mitkochen
16:00
TÄGLICH
Ikue Ohta, Your Measure, My Measure,
Our Measure, 2025
Workshop mit Papier, Buntstiften und
Körperbewegung
@ikue.ohta
soma*, soft
(*altgriech. Körper, Leib)
Um der Unnahbarkeit institutioneller Räume zu begegnen, wird die diesjährige Präsentation künstlerischer Arbeiten Studierender der Klasse Prof. Schirin Kretschmann von Musik, Krügen, Essen, Getränken, Früchten, Workshops und Happenings gerahmt.
Es werden Objekte zur Interaktion entwickelt, die eng mit der individuellen künstlerischen Praxis verwoben sind. Mobile und anschmiegsame Plattformen schaffen Platz zum Sitzen und Ausruhen. So entsteht ein Raum, der zwischen Ankommen und Erzählen, Trinken und Essen, Erholen und Entdecken zum Bleiben einlädt.
Besucher*innen können auf weich gepolsterten Sitzelementen Platz nehmen und verweilen. Mit Rollen versehen können die Elemente frei durch den Raum bewegt und in immer neuen Variationen zu Inseln des Austauschs oder Rückzugs zusammengeführt werden. Anders als an vielen Orten im städtischen Umfeld wird dieses Angebot nicht an eine Bedingung des Konsums geknüpft. Vielmehr entsteht diese Neuanordnung innerhalb des Klassenzimmers als Ausstellungsraum zur Entwicklung eines leicht zugänglichen und barrierearmen Raums.
Clémentine Deliss beschreibt in ihrem Buch „The Metabolic Museum“, wie mit der Institutionalisierung die Ungezwungenheit im Zusammensein aus den Ausstellungsräumen gedrängt wurde (Deliss 2020, S. 15.). Anstatt den erlernten Einschränkungen des Bewegens wie Begegnens zu folgen, öffnet sich mit soma*, soft ein Ort zum „Flirten, Spielen, Essen, Trinken, Reden, Lachen und Nappen“ ( Übersetzung aus Joel Sanders, Diana Fuss: An Aesthetic Headache: Notes From the Museum Bench, in: Johanna Burton, Lynne Cooke, Josiah McElheny (Hg.): CCS Readers: Perspectives on Art and Culture. Interiors, London 2012.) In diesem Sinne soll auch angesichts der Überforderung, die oftmals mit der Fülle an Exponaten und der geringen Anzahl schmaler Ruhebänke in musealen Räumen entsteht, zur Verlangsamung der Bewegung durch den Raum eingeladen werden.
Mit dem Einnehmen eines Sitzplatzes geht nicht nur eine neue Form des Zusammenkommens einher, sondern auch eine veränderte Basis zur Wahrnehmung der gezeigten Arbeiten. Mit dieser beruhigten Betrachtungsweise kann sich das Beziehungsgefüge aus Sehen, Fühlen und Denken neu ordnen. Im Vergleich zum einstudierten Rhythmus aus Stoppen, Sehen und Weitergehen weitet sich die Perspektive auf künstlerische Arbeit, den Raum der Präsentation und das eigene Bewegen und Verhalten in diesem Gefüge.
Text: Johanna Disch